In dieser faszinierenden Parabel wird die Geschichte von Michael Thomas erzählt, einem scheinbar gewöhnlichen Mann, der in Minnesota geboren wurde und nun in Los Angeles arbeitet. Er stellt den Prototyp des normalen – und unzufriedenen – Amerikaners dar. Nach einem Überfall, der ihn in Todesgefahr bringt, wird Michael von einem weisen Engel besucht und gefragt, was er sich in Wahrheit vom Leben wünscht. Michael antwortet, dass er eigentlich NACH HAUSE gehen möchte!
Um sein endgültiges Ziel zu erreichen, muss Michael zunächst eine Reihe von Abenteuern und Prüfungen in einem erstaunlichen Land von Engelwesen, weisen Lehrern und finsteren Kreaturen bestehen. Michaels Suche ist ergreifend, humorvoll, faszinierend und spannend bis zum Schluss.
Leseprobe:
Einleitung
Am 8. Dezember 1996, gegen Ende eines Nachmittags-Seminars, saß Kryon vor mehr als 500 Leuten in Laguna Hills, Kalifornien. In einer Sitzung, die über eine Stunde dauerte, erzählte er die Reise von Michael Thomas – eine Wanderung, geboren aus dem Wunsch eines der Erde müden Menschen, »nach Hause« zu gehen und bei seiner spirituellen Familie zu sein.Der Name Michael Thomas steht sowohl für das unerhört Große und Heilige eines Erzengels Michael, wie auch für die in der alten Energie wurzelnden Eigenschaften des ungläubigen Thomas – eine Kombination, die auf viele von uns zutrifft. Einerseits fühlen wir uns als spirituelle Wesen, andererseits zweifeln wir oft an uns, zumal, wenn wir den wachsenden spirituellen Aufgaben und beängstigenden He rausforderungen des neuen Jahrtausends gegenüber stehen. Michaels Reise nach Hause schildert ein Abenteuer, das sich durch sieben bunte Häuser zieht, jedes bewohnt von einem Engel. Jedes Haus stellt ein Merkmal des New Age dar und umfasst Weis-heit, Unterricht, Humor und Einsicht in das, was Gott uns über uns mitteilen möchte. Gleichzeitig erhalten wir – während wir durch das neue Paradigma unseres New Age wandern – einen Einblick in die Art und Weise, wie die Dinge funktionieren. Bis zum bewegenden und überraschenden Ende beschert die Reise des Michael Thomas uns eine Reihe liebevoller Unterweisungen, die von einer spirituellen Quelle kommen, welche immerfort den Wunsch hat, »unsere Füße zu waschen«.Falls du Gott jemals die Frage gestellt hast: »Was möchtest du mich wissen lassen?« – DIES KÖNNTE DIE ANTWORT SEIN! Begib dich gemeinsam mit Michael Thomas auf seine spannende Reise. Vielleicht ähnelt sie der deinen? Michael ThomasSchwarze Plastiksplitter flogen in alle Richtungen, als Mike sei-nen Ablageschuber mit »Eingängen« ziemlich unsanft gegen die Trennwand seines Vertriebsbüros stieß. Wieder einmal musste ein unschuldiger Gegenstand für Mikes angestauten Ärger über seine Situation herhalten. Unversehens schob sich ein Kopf durch die stau-bigen Blätter der Plastikpflanze zu seiner Linken.»Alles in Ordnung da drüben?«, fragte John aus der Büro-Box nebenan.Die Wände jedes Kubus waren gerade hoch genug, um die Illusi-on zu erzeugen, man sitze im eigenen Büro. Mike hatte auf seinem Schreibtisch mehrere hohe Gegenstände um sich platziert. Das half die Tatsache zu kaschieren, dass seine Kollegen nicht mehr als 1.30 Meter von ihm entfernt waren – alle vorschützend, sie säßen allein in ihrem Raum und führten »private« Gespräche. Unzählige, über den Boxen hängende nackte Neonröhren, tauchten Mike und die anderen in ein fahles, unnatürliches Licht, wie man es nur in der öffentlichen Verwaltung und der Industrie findet. Es schien die Rottöne so vollständig aus dem Farbspektrum zu absorbieren, dass alle, obgleich sie im sonnigen Kalifornien lebten, ganz bleich aussahen. Mike, der sich jahrelang nicht in der direkten Sonne auf-gehalten hatte, wirkte noch blasser.»Nichts, was ein Urlaub auf den Bahamas nicht beheben könnte«, antwortete Mike, ohne sich zu der Pflanze umzusehen, durch die Johns Kopf lugte.
E I N S
John zuckte die Achseln und wandte sich wieder seinem Telefongespräch zu.Noch während die Worte aus seinem Mund kamen, wusste Mike: Bei dem Lohn, den er in der Bestellannahme des »Kohlenbergwerks« erhielt – so nannten die Angestellten ihre Vertriebsfirma –, würde er die Bahamas nie zu Gesicht bekommen. Er fing an, die Stücke der zertrümmerten Kunststoffablage aufzulesen und seufzte – was in letzter Zeit immer öfter vorkam. Wozu war er hier? Warum hatte er nicht die Energie oder die Motivation, sein Leben zu verbessern? Er starrte auf den dümmlich dreinschauenden ausgestopften Bär, den er sich gekauft hatte. »Halt’ mich lieb«, stand da drauf. Daneben lag sein liebster Far Side Cartoon – auf dem der Titelheld, Ned, irgend-was über den »Bluebird des Glücks« von sich gab und prompt vom »Hähnchen der Depression« besucht wurde.Egal, wie viele lächelnde Gesichter oder Cartoons Mike an die Wände seiner Box pinnte, es änderte nichts an seinem Gefühl, in der Klemme zu sitzen. Er steckte fest in einem Leben, das ähnlich funk-tionierte wie eine Kopiermaschine im Büro; Tag für Tag der gleiche Ablauf, ohne Sinn und Zweck. Seine Frustration und Hilflosigkeit machten ihn wütend und deprimiert; und man merkte es ihm an. Sogar sein Vorgesetzter hatte sich schon dazu geäußert.Michael Thomas war Mitte dreißig. Wie bei vielen in seinem Büro, ging es auch bei ihm darum, irgendwie zu überleben. Sein Job war von allem, was er hatte finden können, der einzige, der nicht viel Nachden-ken erforderte. Mike konnte acht Stunden am Tag abschalten, nach Hause gehen, schlafen, am Wochenende seine Rechnungen bezahlen und montags wieder arbeiten gehen. Er bemerkte, dass er in seinem Los Angeles-Büro von den mehr als dreißig Mitarbeitern nur vier mit Namen kannte. Es war ihm einfach egal. Dabei arbeitete er schon über ein Jahr dort – seit seine Beziehung in die Brüche gegangen und sein Leben unwiderruflich ruiniert war. Nie sprach er über das, was geschehen war, obgleich es ihm fast jede Nacht durch den Kopf ging.Mike lebte allein, mit seinem einsamen Fisch. Er hätte gern eine Katze gehabt, aber sein Vermieter erlaubte es nicht. Ihm war klar, dass er das »Opfer« spielte, doch seine Selbstachtung war zerstört. Also stocherte er beständig in seiner Lebenswunde, hielt sie offen, blutend und schmerzhaft, so dass er sich jederzeit in Erinnerung rufen konn-te, was passiert war. Es schien ihm nichts anderes übrig zu bleiben und er war nicht sicher, ob er – selbst wenn er bereit gewesen wäre – genügend Energie gehabt hätte, die Dinge zu ändern. Aus Jux hatte er seinen Fisch »Katze« getauft, und immer, wenn er nach Hause kam oder bevor er zur Arbeit ging, redete er mit ihm.
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