Stell dir vor, du bist sauer auf deinen Partner – und du kannst es so ausdrücken, dass er es versteht, ohne sich angegriffen zu fühlen. Oder – deine Partnerin macht dir einen Vorwurf – und du verstehst, was sie braucht, anstatt gekränkt zu sein.
Dieses leicht verständliche Buch vermittelt die grundlegenden Schritte zu einer erfolgreichen Kommunikation, bei der alle gewinnen können und die Bedürfnisse aller Beteiligten gleich wert sind, so dass Kommunikation wieder von Einfühlung und Verständnis, statt von Durchsetzen und Rechthaben getragen wird.
Die Methode basiert auf der Gewaltfreien Kommunikation von Marshall Rosenberg, der weltweit als Mediator bekannt ist und nun seit einigen Jahren sehr erfolgreich auch in Deutschland seinen bahnbrechenden Ansatz vermittelt.
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Leseprobe:
Prolog – Herz-Sprache
»Es gibt einen Ort, jenseits von richtig und falsch. Dort begegnen wir uns.« Rumi»Worte sind Fenster oder Mauern« – so hieß das Einführungs-Seminar in die Gewaltfreie Kommunikation, auf dem ich vor einigen Jahren Marshall B. Rosenberg zum ersten Mal »live« erlebt habe. Damals dachte ich keineswegs, dass ich Gewaltfreie Kommunikation nötig hätte. Meiner Meinung nach war ich im Umgang mit meinen Mitmenschen durchaus zugewandt und freundlich. Dass mir gelegentlich die Hutschnur platzte und ich in einem reinigenden Gewitter kräftig aus mir herausging, dass Gespräche manchmal quälend, zäh oder strapaziös wurden oder in unlösbare Konflikte eskalierten, akzeptierte ich, wenn auch betrübt, als normal. Manche Themen sind eben schwierig. Gewaltfreie Kommunikation? Das klang nach Zähne ziehen, nach Biss verlieren und Kraftlo-sigkeit. Ich war ein wenig skeptisch. Aber ich war auch neugierig. Marshall Rosen-berg war angekündigt als jemand, der mit seiner Methode schon auf der ganzen Welt gearbeitet und sogar in schwierigen politischen Konflikten zwischen Palästinensern und Israelis erfolgreich vermittelnd gewirkt hat. Es ging also anschei-nend noch um mehr als um eine neue Kommunikationstechnik. Bei dem Seminar hatte ich dann die Gelegenheit, in einem Rollenspiel praktische Erfahrungen mit der Gewaltfreien Kommunikation zu sammeln. In dem mit der einfühlsamen Haltung und der Methode der Gewaltfreien Kommunikation geführten Dialog fühlte ich mich vorbehaltlos angenommen.
Erleichtert konnte ich alles ausdrücken, was mir in meiner Rolle auf der Seele lag. Ein offener, kraftvoller Verbindungsstrom entstand. In diesem Raum erwachte wie selbstverständlich auch meine Bereitschaft, diesen mir fremden Menschen mit seinen Bedürfnissen gelten zu lassen. Schließlich empfand ich einen geradezu drängenden Wunsch, für seine und meine Bedürfnisse eine konkrete Form zu finden. Die Lösung fiel uns wie ein reifer Apfel in den Schoß! Die Kraft und Wärme der Verbindung waren die Grundlage, auf der die konkrete, umsetzbare Lösung leicht erwuchs. Nebenbei bemerkt: Ohnehin wirkte der Konflikt im Licht dieser offenen Begegnung bereits viel harmloser. Diese sehr kraftvolle und zutiefst überzeugende Erfahrung wurde zu meiner Initial-Zündung. Ihrem Geheimnis, ihrer Magie wollte ich auf die Spur kommen.
»Das Schönste, was wir entdecken können, ist das Geheimnisvolle.« Einstein
Wenn eine solche Erfahrung einmal möglich war, ist sie grundsätzlich und immer wieder möglich, dachte ich mir. Aber welche Bedingungen sind es, die solche Erfahrungen unterstützen? Das wollte ich herausfinden, lernen, üben, leben, weitertragen … Um eingängig und humorvoll darzustellen, wie es in der Kommunikation funken kann und wie sie baden geht, verwendet Marshall Rosenberg zwei Tiere als Symbole, den »Wolf« und die »Giraffe«.
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